Auch wenn in den vergangenen Handelstagen das Auf und Ab der springenden Kurse vorhersagbar war, ist aus dem Tanz des Bullen mit dem Bären etwas sehr Bizarres geworden:
Ein breiter Abwärtstrendkanal, der etwa 300 Punkte misst.
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Der Zeitraum, in dem ein solcher Abwärtstrend als bullishe Flagge gelten könnte, endet in der kommenden Woche. Es wird sich zeigen, in welcher Weise das Spiegelbid der linken Dreieckskonstruktion sich als hypothetischer Ansatz rechtfertigen könnte.
Die Schaltstelle liegt gemäß meiner Interpretation bei Kursen um 8.010. Diese Marke könnte betrachtet werden als Zünglein an der Waage, womit die gesamte Lage am Finanz- und Aktienmarkt gemessen wird..
Wie beim Wiegen kommt es zu plötzlichen Ausschlägen.
Auf das erste Unterschreiten der 8.010, infolge eines Gap-Downs, reagierte der Markt empfindlich und sprang hinauf mit einem Gap-Up.
Die Situation, die Ende Februar im Dax sich zeigte, war ähnlich.. Wiederholte Kurslücken beschrieben dort die Unentschlossenheit des Marktes und seine Befürchtungen. Zu diesem Zeitpunkt begann folgerichtig die große Dreiecksformation, und spiegelbildlich wird am jetzt erreichten Niveau wiederholt, was damals so ähnlich war.
Up oder Down ….oder eine gelinde Form der Auflösung mit einer langwierigen Seitwärtsschiebezone, die die Sommermonate über andauern könnte?
Die Märkte sind nervös, das Handelsvolumen bleibt niedrig, so dass einzelne Orders naturgemäß Einfluss haben können auf die Ergebnisse im gesamten Index.
Das Sicherheitsbedürfnis zwing Geld aus den Staatsanleihen hinaus und wieder hinein. Mal sind es die südeuropäische Staaten, denen ein super Gau droht, mal ist es die Fed mit ihrem Anleihen-Aufkaufprogramm, mal der Yen und der gesamte Kampf um niedrig bewertete Währungen zwecks Wirtschaftsförderung. Der Themen gibt es viele noch, die alle dazu herangezogen werden könnten, den Juni als schwachen Börsenmonat zu bestätigen.
Wann wird zu erkennen sein, wie wir durch den Sommer kommen.? Treibt die Angst die Börsen in den Himmel oder ins Bodenlose?
Die oben betrachtete Chartformation, so wie ich sie als möglich erachte, könnte – nach einem Rückschlag der Kurse unter 7.800 Punkte – Kurse bis 7.200 ….danach auch wesentlich tiefere ….freisetzen. Man müsste ängstlich werden, wenn der Aufwärtstrend seit 2009 unterhalb von 6.125 gebrochen würde und erst bei 5.600 zum Stillstand käme. ( Hier im langfrsitigen Chart auf monatlicher Basis erfasst.)
Unsichere Zeiten bringen Bärenaussichten wieder in Mode und Kurse über 9.000 rücken in die Ferne. So ist Börse!!!
Gemessen am Ergebnis des Spätenhandels vom vergangenen Freitag, könnte Dax am Montagmorgen mit einem Gap-Down beginnen…..je nach dem ob die asiatischen Börsen sich auch verunsichert fühlen.
Allen voran Nikkei, der sich immer mehr seinem 50%igem Retracement aus der gesamten Aufwärtsbewegung seit Juni vergangenen Jahres nähert.
Euro könnte mit einem (vorläufig?) letzten Schwung den RSI auf die Spitze treiben und 1, 344/1,345 erreichen, wenn er seine Tageserholung vom Freitag fortsetzen möchte.
Kurse unterhalb von 1,3290 kündigten dagegen an dieser Stelle bereits einen möglichen Rücksetzer an.
Zwei Befunde fand ich zum Wochenschluss auffällig und besonders erwähnenswert:
Kupfer konnte seinen besseren Preis nicht halten.
Der Rohstoffindex insgesamt ist nahe zu bewegungslos und springt mit kleinen Kursdifferenzen mehr oder weniger auf der Stelle.
Das ist ungewöhnlich, steigt Euro doch!
Zu erwarten wären steigende Rohstoffpreise. Da liegt der Rückschluss nahe, dass sich die Finanzmärkten in gestörten Verhältnissen befinden.
Dagegen macht zum ersten Male seit langer Zeit der Baltic Dry Index, der die Frachtkosten für Rohstoffe wiederspiegelt, richtig Hoffnung.
Er generiert eine Aufwärtsdynamik, aus der mehr werden könnte.
Charttechnisch könnte er seinen Tiefpunkt überwunden haben, was gleichzeitig ein Hinweis darauf gibt, dass eine anziehende Nachfrage
nach Rohstoffen einsetzte, die aus anderen Gründen sich nicht in den Rohstoffpreisen selbst abbildete, aber doch von einer anziehenden Weltwirtschaft kündet.
Der Baltic Dry Index dient für gewöhnlich als Frühindikator und könnte ein wenig, bei purzelnden Aktienkursen, den Mut zum Einkaufen unterstützen.
Man muss sich in Erinnerung rufen, aus welchen Höhen dieser Index abstürzte, und wie lange er sich schon am Boden befindet.
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Sie kann aber ankündigen, dass er naht.
Die Korrelation von Baltic Dry und S&P zeigt, dass ein gesundes Verhältnis beider Indizes zueinander vollständig außer Kontrolle geraten ist.
Die Verhältnisse müssen dringend gesunden. Es wäre ein Zeichen, dass die Weltwirtschaft funktioniert und einen Aufschwung beginnen könnte.
Dax hatte den Freitag mit einer Abwärtsbewegung beendet und war mit Schlusskurs bei 8.089 Punkten um 22.Uhr deutlich in einen Abwärtsmodus geraten. Erst oberhalb von 8.106 Punkten änderte er dieses Verhalten und könnte infolge das Hoch aus 2007 bei 8.152 erreichen.
Bleibt er jedoch unterhalb dieser Marke, könnte er die 50-Tagelinie bei 8.070 Punkten durchschlagen und am unteren Bollingerband bei 8.030 Punkten aufgefangen werden. Eine Erholung bis zur 50-Tagelinie wäre im Anschluss möglich.
Gute Wirtschatfsdaten, im Verlauf des Tages, könnten mehr daraus machen. …..oder für das Gegenteil sorgen, wenn man QE 3 als bedroht ansehen würde.
Gesundheit und Wohlbefinden