Die Phantasie ist an der Macht

Erinnern Sie sich. liebe Leser, wie es der deutschen Regierung Anfang der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts gelang, durch ein überdimensionale Kreditprogramm der Banken, riesige Summen von Geld in die deutsche Wirtschaft zu hebeln?  Die Kredite wurden vergeben an Unternehmen und Immoblienerwerber, die in den Neuen Bundesländern tätig wurden, gekoppelt an ein Steuerabschreibungsmodell von historischem Ausmaß. Dies – zusammen mit einem Solidaritätszuschlag, den jeder Bürger, der sein Einkommen versteuert, seien es nur Zinserträge, zusätzlich zahlt – hatten es der erweiterten Bundesrepublik ermöglicht, binnen zweier Jahrzehnte den abgewirtschafteten Teil seines Landes vollkommen zu verwandeln.

Theoretisch wäre es also möglich, dass aus dem ELA-Programm der EZB, wodurch die griechische Notenbank die Banken ihres Landes mit Geld versorgen konnte, Kredite an die Privatwirtschaft ausgekehrt wurden, mit denen in Kürze die Verbindlichkeiten des griechischen Staates an den IWF beglichen werden könnten. Der Weg führte über einfache Anleihen des griechischen Staates, in die genau diese Kredite (wenigstens ein Teil von denen) investiert werden könnten. Auf diese Weise sollte es Griechenland möglich werden alle Verbindlichkeiten an den IWF und die EZB bis zum Ende des Jahres zu begleichen. Schließlich hatten griechische Bürger oder Unternehmen in letzter Zeit täglich soviel Geld von Ihren Konten verschwinden lassen(1,6 Mrd), wie zum 30.Juni fällig werden (1,6 Mrd).

Yanis Varoufakis nach der Sitzung der Eurogruppe

|  ©AP Photo/Virginia Mayo öffentlich in der Zeit vom 28.Juni 2015

http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-06/griechenland-gipfel-eu-schuldenkrise-live

Ich will mich nicht an Herrn Varoufakis, auch nicht an seinen Strategiespielen messen, doch Griechenland kann rein juristisch offenbar nicht aus dem Euroraum geworfen werden. Damit das neue Griechenland des Herrn Varofakis funktioniert, müsste die EZB gezwungen werden, ELA weiter laufen zu lassen. sei es nur, um das Spiel – mittels neuer Jokerkarten, die man im Reisekoffer hat – noch spannender zu machen.

Wir werden sehen, was bis zum 30.Juni/01.Juli geschieht.

Dax hat auf seine Weise die Karten neu gemischt. Er hatte die 20-Tagelinie nicht mal angeschaut und durch ganz viel Können dafür gesorgt, dass sie sich zu Beginn der neuen Woche nun hebt, zwar geringfügig, doch könnte dies genügen, um alle ungeübten Marktteilnehmer zu Narren zu machen, so dass die Kurse eventuell kaum unter die 11.276 fallen, dort dann spontan die Richtung wechseln. Die 20-Tagelinie notierte am Freitag zum Kassa-Schluss bei 11.256 Punkten.

DAX Pro

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Auch die amerikanischen Indizes sind verwirrend. Während die New York Stock Exchange einen Bullish Percent Index vorweist, der innerhalb eines Bullenmarktes korrigiert……

 

 

 

 

 

 

.. korrigiert Nasdaq Composite, der jüngst ein neues Allzeithoch generierte, innerhalb eines Bärenmarktes…..

 

 

 

 

 

 

….im  S&P 500 treten die Bären ihren Siegeszug an ……

 

 

 

 

 

 

Nasdaq, der Vorläufer, fiel am Freitag stärker als andere Indizes, hatte aber in der vergangenen Woche den Markt mit einem bullishen Signal zum Kaufen aufgefordert.

 

 

 

 

 

Nehmen wir Transportation als Indikator für die zu erwartenden Wirtschaftsaktivitäten in Amerika, sieht es nicht rosig aus,  was aber lediglich untergeordnet gelten mag, da wir uns offenbar in einem Zyklus befinden, in dem sich Geld ums Geld windet. Da ist Geschwindigkeit ein ganz wesentlicher Dienstleistungsfaktor.

 

 

 

 

 

Zur Zeit wird diskutiert, ob die chinesische Währung in den Währungskorb, aus dem sich der Dollar-Index herleitet, aufgenommen werden soll. Dieser Vergleichsindex soll den Wert des US-Dollars aussagekräftig abbilden..

Die chinesische Währung hält sich seit geraumer Zeit unverändert und ist von der Geschwindigkeit, die sich im Shanghai-Index abzeichnet, ganz unbeirrt stabil

 

 

 

Der drastische Kursverlust seit dem 15.Juni hatte zu allerhand Bedenken und Spekulationen über den chinesischen Aktienmarkt Anlass geboten.

Ich selbst war höchst Erstaunt, mit welcher Präzision die Kursmarken, die ich in meinem Chart seit mehreren Jahren verfolge, abgearbeitet wurden.

Am Freitag hatte Shanghai eine Kursmarke erreicht, die bei den marktrelevanten Kräften Zufriedenheit erzeugt haben könnte. Fällt der Markt dennoch tiefer, sind 519 oder 500 Punkte in diesem Index angezeigt. Weitere Verluste wären im Anschluss möglich.

 

Am Kurs des Euro ist nicht abzulesen, wohin die Entwicklung für Europa gehen soll. Erst wenn Euro im Verhältnis zum Dollar deutlich über 1,14 steigt  – oder unter 1,11 fällt – würden sich die nächsten Ziele – entweder  um 1.05 oder um 1,20 – abzeichnen.

 

 

 

 

 

Gold und Öl, würden in die entsprechende Richtung mitgerissen werden.

Gold müsste 1.142 und 1.126 unterschreiten, um bis auf 1.011 Dollar zu fallen – und umgekehrt über 1.200 und 1.240 steigen, um bis in den Bereich  von 1.350 Dollar zu gelangen.

WTI benötigt einen Schlusskurs unterhalb von 58,50 um eine mögliche Abwärtsbewegung einzuleiten  oder einen Schlusskurs oberhalb von 61,50, um  Potential für höhere Notierungen freizusetzen.

 

Aktuell hält Euro Bund bei seine Korrektur der Abwärtsbewegung inne. Die Zinsen in Deutschland könnten auch steigen statt zu fallen, wobei der Zinsanstieg am Freitag schon ein entscheidendes Signal gesetzt haben könnte. Die Entwicklung benötigt, meiner Meinung nach, Beachtung.

Bitte denken Sie daran, dass Dax in dieser Krise nicht zwangsläufig fallen muss. Es ist auch denkbar, dass – in einem spontanen Ausbruch nach oben – der Markt die Sicherheit sucht. Anschließend allerdings könnte er ganz rasant fallen. …Ich sagte ja: Phantasie ist an der Macht.

 

Aufmerksamkeitslinie: 

Dax schloss den späten Handel am Freitag um 22.00Uhr mit 11.537 Punkten im Aufwärtsmodus.

Er umspielte, wie in den vergangenen Tagen, die 50-Tagelinie, die am Freitag bei 11.504 Punkten notierte.

Meine Aufmersamkeitslinie für den Handel am Montag verläuft bei 11.511 Punkten. Das Bollingerband macht bei steigender 20-Tagelinie nun höhere Kurse möglich, die über die 11.591er Barriere hinaus auch über 11.594 Punkte bis in den Bereich 11.674 und 11.712 führen könnten.

Zum Handelsstart am Montagmorgen erwarte ich allerdings tiefere Kurse.  Lang und Schwarz zeigt per Indikation seit gestern 11.436 Punkte an, so dass die 20-Tagelinie zwischen 11.276 und 11.256  das Ziel werden könnte. Dreht Dax dort, wie ich vermute, könnte er über die 11.591er Barriere nach oben schnellen. Behält Dax diesen Joker in der Tasche und setzt er ihn nicht zur Verwirrung aller ein, könnte er auch wesentlich tiefer – unter die rote 11.150er Gap-Linie, auch unter die 11.077er Barriere bis 11.014/10.992 fallen. Letztlich kann ich mich nicht festlegen, denn auch eine gewaltige rote Tageskerze, bis 10.832 oder ähnlich, läge im Bereich der Planspiele.

Gesundheit und Wohlbefinden

PS: Wer sagt’s denn….. es wird weiter gehen:

https://www.ecb.europa.eu/press/pr/date/2015/html/pr150628.en.html

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