Nicht vor und nicht zurück…. Dax hält sich tapfer an der 10.805er Barriere und an meinem Kursziel 10.862 fest. Indessen wird das Bollingerband missmutig und versperrt den direkten Weg zu den Kurszielen, die im nächsten oberen rosa Kästchen liegen. Von unten aber eilt das Bollingerband stützend herbei, so dass man hoffen darf, Dax wird vielleicht nicht tiefer als maximal bis zur 50-Tagelinie korrigieren, wenn er sich noch ein paar Tage an der Barriere 10.805 entlang schieben kann. Auch ein kleiner Ausflug zur 20-Tagelinie könnte schon genügen. Vielleicht hofft man vorallem, dass das flaggenartige Gebilde an den Hochs einen echten Test der 11.000er Marke herausfordern würde.
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Die guten Arbeitsmarktzahlen der USA am Freitagmittag lösten keine Entscheidung aus. Mögen es die Bedenken wegen der drohenden Zinsanhebung gewesen sein oder die Ukraine Krise mit einer Sicherheitskonferenz oder Griechenland. Dow und die anderen Indizes gaben Gewinne ab. Im Chart hat das sogleich negative Implikationen. Ein neues Allzeithoch wird auf sich warten lassen.
Die Politik spielt die Hintergrundmusik mit neuen Tönen.
Herr Varoufakis ist ein smarter griechischer Finanzminister, der zu den international verankerten jungen Griechen gehört, die schon früh ihr Land verlassen und andere Karrierewege suchen. Er ist ein kreativer Typ, der mit Geschmack gestyled und lässig durch Europa eilt. Er gehört sicherlich nicht zu den “armen” Griechen, als deren Wortführer er erscheint und wird vermutlich auch sein Vermögen nicht im Lande verwahren. Die Kreativität beschränkt sich nicht auf sein Äußeres, es sind auch seine Worte, mit denen er der Situation etwas Neues abgewinnen kann. Unter seiner Finanzwirtschaft wird Griechenland Europa retten, so hat er es vorgesehen…. also bitte nicht, dass man Griechenland retten müsste, man solle nur behilflich sein, dass Griechenland Europa retten kann. Vorallem jungen Leuten wird diese lässige Art gefallen, alles andere muss man abwarten und sehen, was kreative Köpfe ändern können am System.
Deutschland muss schon einiges aushalten. Unter der Gürtellinie wird vorgegangen, wenn es um die Verweigerung der Waffenlieferung in die Ukraine geht. “Töricht” wird unsere Kanzlerin vom amerikanischen Politiker genannt, der vielleicht im Hinblick auf kommende Wahlen sich profilieren will. Wie schlecht muss es der amerikanischen Wirtschaft in Wahrheit gehen, wenn man einen Weg sucht, in Europa einen Krieg anzuzetteln?
Die zahlen des amerikanischen Arbeitsmarktes sind gut, aber nicht so gut, wie es auf den ersten Blick erscheint. Vorallem Teilzeitjobs wurden geschaffen. Die Vollzeitstellen liegen noch unter dem Niveau des ausklingenden letzten Jahrhunderts.
Aber immerhin haben sie dafür gesorgt, dass das Einkommen wieder langsam steigt.
Amerikanische langfristige Staatsanleihen verhalten sich angesichts der Aussichten sehr volatil.
Was geschieht, wenn die Flucht aus dieser Anlageklasse nachhaltig wird?
Ich finde eine Antwort auf diese Frage indem ich den Vorgang steigender Zinsen mit dem Index vergleiche. Dazu dienen mir Euro Bund – auch deutsche Staatsanleihen kommen aus den letzten Hochs zurück – und Dax.
Sie sehen an der Graphik sehr deutlich vier einschlägige Perioden der Zinssteigerung – natürlich fällt dabei die Bewertung der Staatsanleihen – . Die Ralley, die diese Tatsache wiederholt am Aktienmarkt auslöste, war stets beeindruckend. Das wiederkehrende Bild bezeugt, dass es sich bei diesem Prozess nicht um Zufall handelt, sondern um einen eindeutigen Zusammenhang. Sogar die erste Draghi-Ralley des Dax ab Juli 2012 ist von steigenden Zinsen begleitet gewesen.
Kommt es zu einem Zinsanstieg in den Bundesanleihen, wird dies zur Überwindung des Allzeithochs aus dem Jahr 2000 im Dax Kursindex (ohne die Hinzurechnung von Dividenden) führen. Hier sähe ich den üblichen Zusammenhang gegeben, in diesem Falle vergleichbar mit dem Jahr 2013 im Dax Performance Index.
Wie weit könnte Euro Bund – wenn der Zeitpunkt für eine Zinswende gekommen sein sollte – fallen? Der Historie nach geht es um einen Verlust der Bewertung von deutschen Staatsanleihen in der Größenordnung von 4 bis 5% . Befinden wir uns in einer ähnlichen Phase, wie in 2005, können es auch 12% werden. Euro Bund wäre dann bei ca. 140/ 142 Euro zu erwarten
Bei 130 Euro, meine violette Linie im Chart, wäre sicherlich eine Normalisierung der Lage eingetreten, aber vermutlich hätten wir dann gleichzeitig eine Inflation, die deutlich höher läge als die gewünschten zwei Prozent.
Da wir uns in einem Fünfer-Jahr befinden, das ein besonders erfolgreiches Aktienjahr werden soll, könnten wir vielleicht den Vergleich zu 2005 wagen und gleichzeitig Hoffnung hegen auf zwei grandiose Aktienjahre. Man weiß nicht, ob es so kommt. Aber seien Sie bereit, wenn die Märkte durchstarten.
Eventuell kommt es vorher noch zu einer willkommenen Korrektur.
Noch können wir nicht erkennen, ob die Weltwirtschaft durch einen weiter fallenden Ölpreis angeheizt werden soll. Gegenwärtig könnte Brent, angekommen an der 50-Tagelinie, einfach nur einen intakten Abwärtstrend bestätigt haben. Nach unten wäre durchaus Platz bis 35 Dollar zunächst.
Steigt Brent weiter über die 50-Tagelinie hinaus, sähe ich das nächste Kursziel bei 65 Dollar kommen.
Euro könnte sich solange mit der 20-Tagelinie beschäftigen bis sie steigt. Dann ginge es weiter hinauf in Richtung 1,23. Ansonsten wie gehabt: vermutlich kein Halten nach unten.
Gold bleibt aus meiner Sicht äußerst spannend. Hält das Tief vom Freitag knapp unter 1.230 Dollar, könnten Kurse bis 1.330 und 1.415 folgen. Ansonsten werden unterhalb von 1.200 die Möglichkeiten in Richtung der 1.000er Grenze wieder eröffnet.
Dax schloss am Freitagabend um 22.00Uhr mit 10.782 Punkten im Abwärtsmodus. Nach Xetra-Schluss hatte er 90 Punkte abgegeben, dann sich aber leicht erholt.
Meine Aufmerksamkeitslinie für Montag verläuft bei 10.900 Punkten. Trotz begrenzendem Bollingerband und geschwächtem MACD könnte Dax sie erreichen,, wenn er sich an seiner kleinen Flagge orientieren wollte. Tatsächlich erwarte ich aber einen mühsamen Seitwärtstag zwischen der Barriere 10.805 und den Kursmarken 10.734 und 10.712 / 10.710 Kurse Unterhalb von 10.710 könnten auch schnell einen Bruch der wichtigen Barriere bei 10.684 einleiten, was letzten Endes zu einem Test der 20-Tagelinie führen sollte, wenn auch nicht am Montag.
Gesundheit und Wohlbefinden
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