Charttechnische Verwirrung

Abbildung 1

Heute will ich mal für etwas Verwirrung sorgen. Der Zeitpunkt scheint mir angemessen, denn nicht nur treten wir in die Woche zum Hexensabbat ein, sondern nähern uns auch einem Neumondtag, der – obgleich selbst unsichtbar – unsere Sonne verfinstern wird zum gleichen Tag. Schon am vergangenen Sonntag sprach ich davon.

dax großer Trend logaritmisch

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Abbildung 2

Wenige Tage vorher hatte ich Ihnen einen möglichen Trendkanal im Dax vorgestellt, der bald erfüllt sein würde.

Oben im Chartbild (Abbildung 1) sehen Sie Dax im nämlichen zeitlichen Überblick ….. und doch sieht er heute etwas anders aus. Das liegt daran, dass ich die Betrachtungsweise von “linear” auf “logaritmisch” geändert habe.  So nehmen tiefere Kurse auf der vertikalen Skala mehr Raum in Anspruch als höhere Kurse. Je Höher der Index steigt, desto kleiner werden die Abstände von einem Punkt zum anderen. Das hat mächtige Auswirkungen auf das Aussehen des Charts und dessen Interpretation.

Der einstige Trendkanal aus dem kleinen Bild (Abbildung 2) ist oben grün und sie erkennen, dass er gar nicht mehr passen will. Stattdessen drängt sich dem Betrachter ein anderes Bild auf.

Zunächst ein steigendes blaues Dreieck, aus dem Ziele bis 30.011 und 38.594 Punkten herzuleiten wären. Zum Zweiten ein ableitbarer Trendkanal in Blau, dem man entnehmen könnte, wann – zeitlich gesehen – diese Kursziele erfüllt sein würden. Ist dieses Bild angemessen entwickelt worden, könnte

Abbildung 3

Dax bis Dezember 2016 die 38.594 Punkte erreicht haben – vorausgesetzt er würde tatsächlich die aus dem linearen Chart   ableitbaren  Ziele 13.996 bis 15.336 auch meistern (Abbildung 2) und vorher, jetzt unmittelbar bevorstehend,  12.347 und später 12.788 Punkte überwinden, alles Kursziele, die ich hier schon einmal vorgestellt hatte.(siehe z.B. Abbildung 3)

Denkbar ist aber auch, dass Dax im Bereich der 12.000 bis 12.800 Punkte scheitert und sich in den kommenden sieben Jahre im linearen, günen, Trendkanal (Abbildung 2) aufhalten wird.

Abbildung 4

Allerdings sind die Aussichten darauf nicht so besonders wahrscheinlich, denn schaut man sich den linearen Dax zum heutigen Stand mit einer anderen Brille an, erkennen man starke charttechnische Formationen. (Abbildung 4)

Einmal die erwähnte Dreiecksformation mit einem Kursziel knapp unter 14.000, respektive bis 15.336 Punkten. Dreiecke sind Chartformationen, die überdurchschnittlich häufig erfüllt werden. Sie können dem Chartbild auch entnehmen. dass das Tief vom Oktober vergangenen Jahres ziemlich exakt einem Retest des Ausbrucks aus dem Dreieck entsprach, was die genannten Kursziele bestätigt haben dürfte.

Darüber hinaus habe ich mit zwei  Bögen  markiert, wie die breite Seitwärtsbewegung der vergangenen 15 Jahre sich als Bodenbildung in Form eines verschachtelten Rounding Bottoms interpretieren läßt. Das erste Kursziel daraus kann man  bestimmen; es liegt bei 14.514 Punkten. Vermutlich wird sich im Bereich zwischen 14.000 und 15.600 einiges knubbeln, bzw. könnten die Widerstände  zu einer deutlichen Behinderung werden – genau wie der Bereich, den Dax jetzt gerade anläuft – 12.000, 12.350 bis 12.800 Punkte.

Eines müssten Sie sich klar machen. Dax braucht weniger Nachrichten. um sich zu verändern, er braucht viel wesentlicher Formationen, die ihm sagen wohin er laufen soll. Formationen baut er sich über einen längeren Zeitraum auf. Er kann daran scheitern – gesteckte Ziele haben das so an sich – aber er kann nicht grundlos einfach steigen, weil Herr Draghi ein QE in Angriff nimmt. Besonders gerne scheitert Dax an Flaggen aber sehr selten an Dreiecken. Das sollten Sie berücksichtigen, wenn Sie an der 12.000 Marke jetzt einen starken Rückschlag erwarten, nur weil es sich um eine einschlägige psychologische Kursmarke handelt. Der Index  scheint aus technischer Sicht zweifellos überreizt, das macht die Situation besonders pikant.

Die Verfinsterung der Himmelskörper steht an. Wir können nicht wissen: Ist es ein gutes Omen oder ein böses oder ist es überzogen überhaupt an so etwas zu denken? Charttechnisch jedenfalls fällt dieser Termin mit interessanten Kursmarken zusammen.

Aufmerksamkeitslinie:


Dax schloss am Freitag, dem 13. März, auf dem Weg zur 12.000 Punktemarke den späten Handel um 22.00 Uhr mit 11.941 Punkten im Aufwärtsmodus.

Es hatten sich nach 17.45 Uhr Käuferscharen eingestellt, während die amerikanischen Indizes im Rückwärtsgang liefen. Dax überbot daher zur späten Stunde nicht nur mein Kursziel sondern auch die wichtige 11.969er Barriere mit 11.976 Punkten, konnte sich jedoch nicht so hoch halten.

Fraglich ist, ob Dax am Montag das erreichte Kursziel  bei 11.897 Punkten wird verteidigen können. Das Umfeld, incl. des asiatischen Marktes, besonders China, könnte von einer negativen Erwartungshaltung in Mitleidenschaft gezogen werden. Häufig schlägt sich so etwas im frühen Handel nieder. Auch Amerika muss, bei neuerdings wieder deutlich fallendem Ölpreis, bangen. Von der einbrechenden Frackingindustrie könnte eine Gefahr für die gesamte Wirtschaft ausgehen.  Dennoch sind für Dax die nächst höheren Kursziele 12.347 und 12.788 nicht auszuschließen. Werden sie nicht zum Verfallstermin erreicht, dann eventuell im Anschluss daran, wenn Dax sich nach ein paar Tagen normalisiert haben sollte.

Meine Aufmerksamkeitslinie für Montag verläuft bei 11.825 Punkten.

Ausgehend vom Schlusskurs des Freitagabend müsste man ein Gap-Up erwarten. Wenn sich dies hält, könnte Dax Kurse bis knapp unterhalb der 12.000er Marke erreichen, eventuell auch einige Punkte darüber (12.032). Das Bollingerband  im Tageschart ließe es zu, ebenfalls das im Wochenchart. Im Monatschart ist es heillos überhandelt, was zu den Ausdrücken der Übertreibung der gegenwärtigen Situation zählt.

Startet Dax nicht mit einem Gap-up, oder schließt er es rasch wieder, sind Kurse unterhalb von 11.866 dazu angetan, auch die 11.833er Barierre und infolge die Aufmerksamkeitlinie zu testen. Mit Kursen, die sich unterhalb von 11.786 halten, würde sich das Chartbild kurzfristig leicht eintrüben, was mit Kursen unterhalb der 11.712er Barriere zu bestätigten wäre. Überhaupt könnte man eine rote Tageskerze nach drei grünen als beginnende Schwäche interpretieren. Probleme gibt es ja zu Hauf, nicht nur charttechnische.  Der übliche Kampf um die “richtige” Kursmarke, an der am Freitagmittag abgerechnet werden soll, könnte für den Rest sorgen. Dann jedoch würde nichts aus meinen 13 grünen Tageskerzen, die, wie auf eine Schnur gezogen, anmarschiert kämen.

Mein Kursziel 11.897 wurde frühzeitig erreicht. Ich erwarte in dieser Woche, dass Dax versuchen möchte, die 12.000er Marke zu überwinden, was nicht so einfach wird, da sich hier Widerstandslinien befinden, die erst nach dem 20.März durchlässiger werden.

Alternativ dazu könnte auch schon zu Beginn der Woche die 12.079er Marke und infolge die 12.105 Barriere mittels einer Shortsquezze durchschlagen werden. Shortpositionen privater Anleger dürften ausreichend im Markt liegen.

Es gilt wie immer, ich kann mich irren….. und darf auch mal komplett daneben liegen.

Spannende Woche voraus!

Gesundheit und Wohlbefinden

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