Achterbahn

Der ein oder andere Marktteilnehmer wird in den vergangenen Tagen durch ein Gefühl von Übelkeit beeinträchtigt worden sein. Hoch und runter, scharfe Kurven, das bringt das Gleichgewichtsorgan ins Schleudern und schlägt auch auf den Magen.

Gestern schrieb ich noch in aller Eile, dass es heute mit der Achterbahn nach einer scharfen Kurve wieder steil bergan gehen kann. Das war nicht hellsichtig aber charttechnisch wahrscheinlich, da die zweite mächtige rote Tageskerze eine schöne Lunte zeigte. Hinzu kommt noch ein weiteres Phänomen, auf das ich jetzt etwas genauer eingehen werde.

DAX Pro

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Das Phänomen ist ein allgemeines Thema und dreht sich um das Verhalten der Kurse an der 20-Tagelinie.

Jedem wird aufgefallen sein, sobald die Kurse sich ein paar Tage unterhalb der 20-Tagelinie aufhalten, beginnt die Linie zu fallen. Darin drücken sich Gewinnmitnahmen kurzfristig orientierter Anleger aus.

Fällt die 20-Tagelinie erst, ist meist kaum zu verhindern, dass die Kurse die 50-Tagelinie erreichen. Doch, oh Wunder, schon versuchen die Kurse die 20-Tagelinie zurückzuerobern.

Gelingt dies und können sich die Kurse wieder oberhalb des Durchschnitts halten, ist alles gut, der Aufwärtstrend wird wieder aufgenommen, und die 20-Tagelinie steigt auch. Wehe aber, wenn der Kampf verloren wird und die Kurse erneut zurückfallen. Dann folgt als nächstes wohlmöglich der Überschnitt der beider Gleitenden Durchschnitte, was ein Verkaufssignal ergibt. Auch dann tobt erneut ein Kampf los, dieses zu widerufen. Wehe wenn nicht….und so fort…das macht Börse für manche zum Irrenhaus.

 

Ich beschreibe diese regelmäßig auftretende Prozedur, damit Ihnen ein wenig ersichtlich wird, was Dax und auch die anderen Indizes gerade tun. Dieses Mal fällt der Kampf allerdings besonders eindrücklich aus. Das liegt daran, dass die 20-Tagelinie von der 50-Tagelinie  so besonders weit entfernt war. Für die lange Wegstrecke müssen die Kurse tüchtig purzeln. An der Bewegung selbst ist jedoch nichts Ungewöhnliches. Sie folgt den immer wiederkehrenden Prozeduren.

Wenn der Versuch, die 20-Tagelinie zurückzuerobern, scheitert, wird es gefährlich. Sie erkennen das besonders gut an der Mittwochskerze, die – infolge des Versagens an der 20-Tagelinie – sehr deutlich unter der 50-Tagelinie landete.

Die Lunte gab aber einen schönen Hinweis. Man will verhindern, dass die 20-Tagelinie  rasch die 50-Tagelinie kreuzt. Folgerichtig wird ein neuer Versuch gestartet. Wenn es, vielleicht nur in etwa, gelingt, die 20-Tagelinie zu erreichen, besteht die Möglichkeit, dass sich eine ausgeprägte Schulter-Kopf-Schulter-Formation bildet, die eine Nackenlinie bei ca. 9.000 hätte. Prost Mahlzeit!

 

Wie immer gibt es auch eine Alternative und deshalb wird in den kommenden Tagen das Verhalten der Indizes zur 20-Tagelinie besonders  spannend. Wenn diese zurückerobert und gehalten werden kann, besteht die Möglichkeit, dass wir neue Allzeithochs sehen.

So ganz aus der Luft gegriffen habe ich auch diese Alternative nicht.

Betrachtet man S&P in seinen Möglichkeiten, den Abstand der Kurse von der 200-Tagelinie auszuweiten, könnte der Index, der als Leitindex gilt, auch nach erfolgreicher Durchführung der beschriebenen Prozedur bis 1.900 Punkte kommen. Dies ist eine Marke, die von vielen Analysten als mögliches Kursziel bereits genannt worden war.

 

 

Aufmerksamkeitslinie:

Dax befindet sich zum Handelsschluss um 22.00Uhr mit 9.403 Punkten im Aufwärtsmodus.

Meine Aufmerksamkeitslinie für morgen liegt bei 9.358 Punkten. Das ist wenige Punkte unterhalb der 50-Tagelinie (9.364), die Dax heute glücklicherweise pers Schlusskurs im Xetra-Handel zurückerobern konnte.

Die Achterbahnfahrt ist noch nicht beendet, denn nach Handelsschluss fielen mit der Veröffentlichung vieler Unternehmenszahlen (hier ist besonders Amazon mit negativem Ergebnis zu vermerken) in die Tiefe und erholten sich dann ein wenig. Der letzte Kurs, den ich für Dax fand, lag bei 9.388.

Kann Dax morgen, die 50-Tagelinie nicht verteidigen und fällt er zurück in einen Abwärtsmodus, kann man wahrscheinlich auf ein drittes Bein hoffen (zwei Lunten haben wir bereits an den letzten beiden Tagekerzen), das in der Nähe der bereits bekannten Marken, aber kaum tiefer als 9.198 liegen sollte.

Wenn die asiatischen Märkte über Nacht einigermaßen mitspielen, und die amerikanischen Indizes sich wieder besinnen, dann könnte Dax morgen auch zu höheren Kursen, dh. über 9.442 kommen. Dies wäre besonders erfreulich, würde er doch die Korrekturlinie überwinden. Infolge dürfte er bald bis 9.499 und 9.508 vordringen, womit er es dann nicht mehr weit bis zur 20-Tagelinie hätte (9.533).

Gesundheit und Wohlbefinden

 

 

 

 

 

 

 

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