Die Angst

Wie kommt es, so fragt man sich, dass der Stress überhaupt nicht nachläßt?

Seit fast vier Wochen hält Dax  mehr oder weniger an der 9.913er Barriere fest.

Als erfahrener Leser könnte Ihnen schon aufgefallen sein, dass die Mitte eines jeden rosa Kästchens eine echte Hemmschwelle darstellt. Eine gute Unterstützung einerseits,  andererseits für Dax schwer, darüber hinauszukommen.  Die Magie der Zahlen ist ein Phänomen.  Als ich im August letzten Jahres, mit Überwindung des damaligen Allzeithochs aus dem Jahr 2007, zum ersten Mal  diese Eigenart entdeckte, konnte ich nicht wissen, wieviel sich an den Zahlenreihen entwickeln würde. Ich bin sehr erstaunt.

Doch eigentlich ist dieses zögerliche Vorankommen nur nervig und bietet für sich genommen wenig Anlass in jeder dieser Situationen einen Crash heraufbeschwören zu wollen. Die Kurse sind fein gestiegen und ein kräftiger Rücksetzer würde der Sache nicht schaden…. so jedenfalls sollte man meinen.

DAX Pro

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Sicher haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht, woher die übermäßige Angst rühren könnte. Die Staatsverschuldung, die Währungskämpfe, die politischen Intrigen, die dazu dienen, die Altersschwäche der Industriestaaten zu verbergen?  –  Trotzdem stiegen die Börsen hinauf, ungeheuer hoch sogar in unseren Augen.

Ich werde Ihnen heute einmal zeigen, dass die Psyche der Marktteilnehmer voll intakt ist und gar nicht übertrieben reagiert. Es sind nicht die hohen Kurse, es ist auch nicht der Mangel an Geschwindigkeit, was ab und an die Nerven strapaziert. Es ist tatsächlich der Abgrund an dem sich Dax entlang hangelt. Ein Fehltritt und alles ist dahin.

Gestern hatte ich Ihnen in einem kleinen Chart ganz locker einen breiten Aufwärtstrendkanal des deutschen Index’ seit Sommer 2011 gezeigt.  Dieser Trend hat es  in sich, wenn man es genau nimmt.

Dax strengt sich mächtig an, die Aufwärtstrendlinie nicht zu verlassen und bekommt gleich das große Zucken, wenn es doch einmal passiert. Man kann erkennen, dass Dax nicht korrigieren kann – nicht darf – weil er sonst eine mittlere Kathastrophe herauf zu beschwören würde.

Ich zeige  ihnen den gesamten Trendverlauf seit 2004.

Sie erkennen an der blauen Aufwärtstrendlinie aus 2011, wie die Reaktionen jedesmal heftig ausfallen sobald der Trend in  Frage gestellt wird. Sie erkennen aber auch, dass der Verlauf seit Mitte 2012 eine Keilform bildet, die sogar mehrmals erneuert und fortgesetzt wurde.

Begrenzt wird der Keil seit Anfang diesen Jahres von einer Trendlinie, die von den Hochs des Jahres 2011 ausgeht.

Durchbricht Dax  diesen Keil nachhaltig nach unten, stehen mindestens 2000 Punkte abwärts zur Diskussion, wenn nicht gar 3500, denn auch der grüne Aufwärtstrend aus den Jahren 2009 und 2011 wartet auf eine dritte Berührung und Bestätigung. Wie sich das in der derzeitigen Lage auswirken würde, können Sie sich ausmalen.

Das wackelige Finanzsystem hätte es äußerst schwer, eine solche Krise zu bewältigen. Und genau davor fürchtet sich jeder, der den Markt beobachtet, oder dort agiert.

Andererseits erhofft sich mancher einen Rücksetzer, um einzusteigen, ist sich aber kaum bewußt, welche Risiken darin liegen, wird einmal der Abwärtschub in Gang gesetzt.

Daher erwarte ich eine Auflösung aus der extremen Bollingerenge nach oben,  so wie es seit zehn Jahren in vergleichbar extremen Situationen praktiziert wurde. In der kommenden Woche könnten Kurse bis 10.615 erreicht werden – rasch und unerwartet für Viele. Nur von höheren Kursen aus kann Dax gefahrlos  bis an den unteren Rand des gelben Trendkanals korrigieren. Alles andere wäre sehr gefährlich. Der Markt weiß das offensichtlich ganz genau und konnte vielleicht aus diesem Grund seit 2012 einen Absturz verhindern — mit dem Preis, dass Korrekturen immer unmöglicher wurden.

Aufmerksamkeitslinie:

Nach Xetra-Ende wählten die amerikanischen Indizes die Abwärtsrichtung Die Auktionen der amerikanischen Staatsanleihen waren für dem Markt belastend ausgegangen. Das Interesse an Staatsanleihen scheint zu schwinden. Mag sein, dass der drohende argentinische Staatsbankrott Spuren hinterläßt.

Dax schloss um 22.00hr mit 9.898 Punkten im Abwärtsmodus.

Meine Aufmerksamkeitslinie für den Mittwochshandel verläuft bei 9.967 Punkten.

Dax könnte sich am frühen Morgen erholen und einen neuen Versuch starten, die 20-Tagelinie bei 9.949 zu überqueren. Es bestünde dann auch die Chance, die Aufmerksamkeitslinie zu überwinden. Bei 10.020 verläuft das obere Bollingerband. Es könnte sich bei positivem Handelsverlauf, eventuell begleitet von vermehrten Umsätzen, nach oben öffnen.

Bleibt Dax unterhalb der 20-Tagelinie, sind Kurse bis 9.982, 9.878 und 9.812 möglich, dort könnte es zu einer ausgeprägten Gegenreaktion kommen. Das untere Bollingerband notiert bei 9.878

Die heutige Tageskerze schlägt einen Ausbruch für morgen vor. Aufgrund der Situation im Bolligerband könnte es zu beiden Seiten zu einem Fehlausbruch kommen.

Gesundheit und Wohlbefinden

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