Neuartige Erscheinungen müssen nicht grundsätzlich auf etwas Negatives hindeuten. Ich nehme sie wohl zur Kenntnis und mache mir meine Gedanken.
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Am Montag dem 29.Juni konnte man zu ersten Mal eine neuartige Kursfestellung im Xetra (Kassa) -Dax bemerken. Es war der Montag an dem wir überraschend mit den griechischen Referendum konfrontiert wurden. Der Handel startete um 9.00 Uhr bei etwa 10.979 Punkten – gut 400 Punkte tiefer als ihn die Deutsch Börse auslobt. Das gleiche geschah am vergangenen Freitag wieder, es gab eine Differenz. Der Handel um 9.00 Uhr begann etwa bei 11.262 Punkten, die Deutsche Börse verzeichnet als offiziellen Handelsstart 11.170 Punkte. Vergleichsweise ist die Differenz gering und vielleicht könnte man auch meinen, das alles sei egal, schließlich sei der Schlusskurs des Tages doch viel wichtiger.
Wie man es nimmt. Die Bankhäuser, die Derivate, Zertifikate mit KO-Schwellen, auflegen, bekommen ein großes Problem. Das KO-Level greift bei diesen Produkten um Punkt 9.00 Uhr morgens, nach dem das Derivat die erste Handelstunde, auch Kurse jenseits der KO-Schwelle, überlebt hatte. Offiziell anders lautende Eröffnungskurse setzen entsprechend eine Flut von Schadensersatzforderungen in Gang. Schließlich hätte man zum Kurs um 9.00 Uhr rechtzeitig das erworbene Produkt verkaufen und sich so vor Schaden bewahren können. Der Schein war aber um 9.00 Uhr gerade futsch. Nahezu alle Banken preisen dieses neuartige Risiko bei ihren Produkten nun ein, mit der Folge, dass sich im einzelnen der Preis für das Produkt kaum mehr nachvollziehen lässt. Vielleicht besser, man lässt die Finger davon: Die Zertifikate sind unverhältnismäßig teuer geworden und schon gar nicht mehr für Anfänger und Hobbyhändler mit kleinen Depots geeignet, die gerne solche Produkte wählen, die nahe der KO-Schwelle liegen.
Natürlich weiß ich nicht, was die Deutsche Börse veranlasst ihre bewährte Kursfeststellung aufzugeben. Ich will auch nicht soweit gehen und es dem neuen Vorstand, Carsten Kengeter, anlasten, der seit Juni diesen Jahres im Amt ist. Er hat Erfahrungen im internationalen Wertpapierhandel und könnte mehr wissen als andere. Vielleicht gibt es einen Grund Fehlsignale zu erzeugen?
Spaß beiseite, Ernst wartet.
S&P hatte es am Freitag nicht geschafft einen Ausbruch nach oben zu vollenden. Das Chartbild bleibt unverändert. Erst oberhalb von 2.083 würde es besser – und besser noch oberhalb von 2.092.
Shanghai versuchte sein Erholung zu verteidigen.
Es gelang knapp, aber nicht mehr als das. Ein Abwärtstrend behinderte. Wenn der ( eventuell mit einem Gap ) überwunden werden kann, bleiben der chinesischen Festlandsbörse, die ihre ersten Erfahrungen mit den Kräften des internationalen Kapitals machte, möglicherweise Kurse, die tiefer liegen als zu Jahresbeginn, erspart.
Genau um diesen Aspekt kämpft auch S&P 500.
Dax geht es in der Hinsicht besser. Die Kurse zu Jahresbeginn lagen bei 9.800 bis 9.400 Punkten. Das sind für Dax aktuell 2000 Punkte Puffer.
Aufmerksamkeitslinie:
Dax schloss den späten Handel am Freitag um 22.00 Uhr mit 11.399 Punkten weit im Aufwärstmodus, auch oberhalb der 50-Tagelinie und ein gutes Stück oberhalb der Abwärtstrendlinien seit April des Jahres.
Vom diesen Schlusskurs aus betrachtet, der gut 80 Punkte höher lag als der Schlusskurs des Kassa-Handels, könnte Dax den Montag mit einem Gap-Up starten. Dies könnte unter Umständen den Charakter eines Erschöpfungsgaps haben. Infolge würde Dax zurückfallen – entweder, um den richtigen Startkurs vom Freitag abzubilden, bis 11.262, oder, um die Wende der 20-Tagelinie nach oben zu bestätigen, bis an die rote Gap-Linie bei 11.220 Punkten. Die 20 Tagelinie verläuft am Montag wahrscheinlich bei 11.135 Punkten. Dax sollte sie keinesfalls durchstoßen, sonst müsste wohl der Ausbruchsversuch aus dem Abwärtstrend als gescheitert erklärt werden und bekäme auch kurzfristig keine zweite Chance.
Bei 11.035 Punkten verläuft am Montag meine Ausmerksamkeitslinie. Fällt Dax dorthin, gäbe es tiefer als 11.014 Punkten bei 11.002 eine Haltelinie. Die Unterstützung an der 10.941er Barriere käme wohl erst am Dienstag zum Tragen.
Lang und Schwarz taxierte Dax heute nach dem Sonntagshandel bei 11.273 Punkten, wohl aufgrund der griechischen Probleme. Die oben beschriebene Variante hätte gute Aussichten den Montagshandel mit einer Seitwärtsbewegung zu gestalten, ohne auf ein Gap-Up zu setzen, aber das Gap vom Freitagmorgen zu schließen.
Eine andere Variante sähe nach einem Angriff aus und würde mit einen Gap-Up mit steigenden
Kursen oberhalb des Kreuzwiderstandes 11.444 infolge ziemlich direkt bis 11.752 oder gar 11.806 Punkten führen können, hätte eventuell auch die Absicht Dax noch vor dem kleinen Verfallstermin am kommenden Freitag an die 12.226er Barriere heranzuführen. Rohe Kräfte, wie sie schon einmal im März agierten, könnten die Ursache hierfür liefern. Dann aber sollte Shanghai in der kommenden Nacht kräftig nach oben stürmen.
Das Sentiment Panic/Euphoria, lässt für diese Woche kaum weiteren Kurverfall zu, ohne dass nicht unmittelbar Panic einsetzte. Was bleibt da zu tun? Kaufen?
Gesundheit und Wohlbefinden
PS: Shanghai hat die Nacht gut überstanden!
Wenn alles gut geht, kann Dax zur Eröffnung die Überwindung der SMA 50 bei 11.340/11.342 Punkten halten.
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